Es wurden viele Feste gefeiert und schon da zeigte sich, dass ich oft zu viel Alkohol trank. Freunde versuchten mir immer wieder verstehen zu geben, dass mein Verhalten nicht normal war, was die Trinkerei anging. Doch ich wollte davon nichts hören und so trank ich weiter, auch nach der Geburt meines ersten Sohnes 2001. Ich heiratete, zog an einen anderen Ort und trank auch in der Schwangerschaft meines zweiten Sohnes, geb. 2006. Ich konnte mir nur noch schwer vormachen, das mein Verhalten normal sei. Ich ließ mich scheiden, war nun alleinerziehende Mutter und Alkoholikerin. Die Jahre flossen träge dahin, nur wenige, verwaschene und traurige Bilder entstanden. Ich begann Kleider zu nähen und auf Märkten zu verkaufen, mich also selber in Arbeit zu bringen, damit ich vom Jobcenter nicht vermittelt werden konnte. Dies hätte mit Sicherheit mein gut gehütetes Geheimnis ans Licht gebracht. Dennoch begriff ich allmählich das ich auf einen Abgrund zusteuerte. Die Vorstellung ohne Alkohol zu leben, machte mir höllische Angst. Ich mußte etwas ändern, sah mich jedoch außer Stande mir im Aussen Hilfe zu suchen. Ich stieg also 2018/2019 in die Unterwelt hinab, um herauszufinden was in meinem Leben geschehen war, das ich mich derart dauerhaft betäuben mußte. Es war kein leichter Weg, doch im Sommer 2019 gelang es mir endlich. Ich beendete meine Sucht.

 

Über mein Leben

Ich heiße Charlotte Sefer und bin 1978 in Erfurt geboren. Ich bin dann recht bald mit meiner Mutter und meinem etwas älteren Bruder nach Berlin gezogen. Zwischen Friedrichshagen und Köpenick lebten wir im wohlklingenden Ortsteil Hirschgarten. Hier fanden erste tiefe Prägungen durch die Malerei und das Kunsthandwerk meiner Mutter statt. 

Zum Zeitpunkt der Wende war ich 11 Jahre alt und erlebte diesen gesellschaftspolitischen Wandel eher als einen abstrakten und oftmals kuriosen Ablauf von Begebenheiten. So mußte ich erst verstehen lernen, das ich fortan keine Aussenseiterin mehr war(Künstlertochter), das die Schule tatsächlich ein Ort des Lernens sein konnte und das absolut alles möglich war. Nach dem Wechsel in eine neue Schule machte ich dort meine erste Ausstellung mit meinen Bildern. Das größte Bild hatte ich auf einem 3x3 Meter großen Papierbogen gemalt, zeigte drei nachdenkliche Indiander und wurde frontal in der Aula über die große Schuluhr getackert. Zusätzlich hielt ich eine kleine Lesung mit ersten Gedichten und Texten.

Ich machte meinen Realschulabschluß und ging dann für einige Zeit an die Friedrich Fröbel Schule für Sozialpädagogik in Friedrichshagen. Doch die Lehrpläne waren so veraltet das selbst die Lehrer sich ständig für deren Inhalt entschuldigten. Auswendig lernen sollten wir dennoch. Das kam für mich nicht länger in Frage. Dies und eine mentale Krise sorgten dafür das ich die Lehre abbrach und nach Mecklenburg Vorpommern zog.

 

Ich kam erst bei Freunden meiner Mutter unter, zog dann in einen Bauwagen und fand schließlich eine längere Bleibe im wünderschönen Künstlerdorf Wietzow. Mit Gelegenheitsjobs wie Babysitting, Gartenarbeiten, Putzen usw. hielt ich mich finanziell über Wasser und genoss das Leben. 

Wie aus einem dunklen Abgrund emporgehoben, trat ich wieder in das Licht des Lebens. Ich begann Ordnung zu schaffen, führte viele Gespräche, nähte Kleider und malte wunderschöne Bilder. Ich machte meinen Führerschein, kaufte ein Auto und übernahm Stück für Stück die Verantwortung für mein Leben. Corona sorgte für ausreichend Freiraum auf meiner Heilungsreise und ließ zu, das ich viel Zeit mit meinen Kindern verbringen konnte. 

Nun, 2025 bin ich an einen Punkt gekommen, an dem ich verstanden habe, das alles was ich brauche schon da ist. Die trüben Gedanken, ich sei nicht gut genug oder ich müßte erst noch was Richtiges lernen, haben sich als unkreative Ideen eines mangelnden Selbstbewußtseins entlarvt. Ich habe mein erstes Buch gemacht, mit Hilfe einer wirklich guten Druckerei, ohne auf die Zustimmung eines Verlages warten zu müssen. Meine Bilder entwickeln sich immer weiter, werden lebendiger und finden Zuspruch bei einem stetig wachsenden Publikum. Es ist Zeit mich und meine Werke zu zeigen und dich einzuladen in meine kreative Welt. Willkommen!

 

 

Meine Bilder sind Seelenbilder, gemalte Visionen der Kraft und der Liebe. Mein bestreben ist es, das sie im Betrachter eine sanfte Vibration auslösen, die sich zu einer zauberhaften Melodie sammelt und im Inneren eines jeden Einzelnen, die Erinnerung erwachen lässt, das das Leben schön ist.